Geschichtliche Entwicklung

der Ortsteile Oberheinsdorf und Unterheinsdorf

Die erste urkundliche Erwähnung von Heynrichsdorff geht auf das Jahr 1140 zurück. In diesem Jahr nannte Bischof Uto von Naumburg anlässlich der Wiedereinweihung der Peter-Paul-Kirche von Reichenbach die dieser Kirche zinspflichtigen Orte, darunter auch Heynrichsdorff. Aus der gleichen Urkunde geht hervor, dass schon der Vorgänger Utos, Bischof Günther, der 1080 die Reichenbacher Pfarrkirche aus Holz erbauen liess, die Parochialgrenzen dieser Kirche in gleicher Weise festlegte und die gleichen Orte, darunter auch Heynrichsdorff, nannte.

Oberheinsdorf gehört im Mittelalter zur Herrschaft Mylau, später gehörten die Bauern zu den Rittergütern Reichenbach, Brunn und Neumark. Der Name des Ortes bedeutet soviel wieDorf eines Heinrichs und hat sich im Verlauf der Jahrhunderte dann mehrfach geändert. Die Trennung in Ober- und Unterheinsdorf vollzog sich bereits 1460 indem in den Urkunden Villa Heynrichsdorff und Obirheinrichsdorff genannt wurden. Mit der Aufteilung in Ober- und Unterheinsdorf vollzog sich auch die Trennung hinsichtlich ihrer Zuordnung zu den Kirchenspielen.


Unterheinsdorf wurde dem Kirchenspiel Reichenbach und Oberheinsdorf ebenso wie Hauptmannsgrün dem Kirchenspiel Waldkirchen zugeordnet. Die Friedhöfe des jeweiligen Kirchenspieles werden ebenfalls genutzt. Die Kinder von Ober- und Unterheinsdorf wurden bei Aufnahme des Schulunterrichts im 16. Jhd. in einer gemeinsamen Schule unterrichtet, die sich in dem an der Grenze beider Orte gelegenen Gebäude von Alfred Körner befand.



Bis 1850 wurde die Entwicklung von Ober- und Unterheinsdorf fast ausschliesslich durch die Landwirtschaft und die sie bedienenden Handwerke - Müller, Stellmacher, Schmiede, Zimmerer, Korbmacher, Schuster, Bäcker, Fleischer usw. - geprägt.Erst wenig später, bedingt durch die Nähe der Industriestadt Reichenbach, setzte von Unterheinsdorf entlang des Raumbaches durch den Wasserreichtum und die hohe Wasserqualität die industrielle Entwicklung ein. Dadurch wurde jedoch der typisch alte Bauerncharakter des Heinsdorfer Grundes verändert.


Was die Gründung des Ortes anbelangt, kann angenommen werden, dass Heynrichsdorff ebenso wie der Nachbarort Hertmannsgrün bereits im 6.Jahrhundert von den Hermunduren, einem fränkischen Geschlecht, als Waldhufensdorf gegründet wurde.

Noch heute ist vielfach in dem Waldhufendorf das alte fränkisch-thüringische Fachwerk der bäuerlichen Gehöfte und kleineren Anwesen, wie z. B. in Unterheinsdorf am Häuslerweg, zu erkennen.
Auch die Waldhufenstruktur der Ortslagen lässt sich noch heute, ähnlich wie in Hauptmannsgrün, vor allem in Oberheinsdorf deutlich erkennen.In Unterheinsdorf ist das nur in einzelnen Teilbereichen möglich.

Vogtländisches Bauerngehöft



Lage und Bedeutung der Gemeinde Heinsdorfergrund



Die Einheitsgemeinde Heinsdorfergrund ging 1994 aus dem Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Unter- und Oberheinsdorf und Hauptmannsgrün hervor, zählt heute ca. 2.400 Einwohner und verfügt über eine Gemarkungsfläche von ca. 2.200 ha.



In einer landschaftlichen reizvollen Bachaue verbindet der Raumbach, der in Hauptmannsgrün entspringt, die Ortsteile des Heinsdorfergrundes. In seinem Verlauf wird er von zahlreichen, in den südlichen und nördlichen Hanglagen gelegenen Quellen gespeist. In Reichenbach vereinigt sich der Raumbach mit dem Seifenbach und fliest dann der Göltzsch zu. Die Bachufer sind mit Erlen, Haselnussbüschen und Weiden gesäumt.


Aussenanlage an der Gemeindeverwaltung
In dem moorigen Geländeteil, am Bachrand und im angrenzenden Wald wachsen sehr seltene, schützenswerte Pflanzen, wie Enziangewächse und Orchideenarten. Ausserdem liegen die zwei geschützten Landschaftsteile "Rahmig's Grund" und "Burkhardt's Grund" im Ortsteil Unterheinsdorf.


Auf Heinsdorfer Gebiet findet man zwei Flächennaturdenkmäler und zwar der Steinbruch in der Nähe von der "Alten Schönbrunner Strasse" und der Schmalzbachgrund.
Im Schmalzbachgrund befindet sich eine flache Mulde mit sumpfigen zum Teil moorigen Charakter, die vom Schmalzbach durchzogen wird.